Traditional Tibetan Rugs - artelino

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Khaden - artelino

Tibetischer Khaden.Khaden ist der Name für einen traditionellen tibetischen Wollteppich in Bettgröße von circa 90 x 180 cm. Khaden wurden sowohl von tibetischen Nomaden wie auch von tibetischen Mönchen in den Klöstern zum Schlafen und Sitzen verwendet.

Ursprünge der Khaden

Tibet Teppiche sind in ihren Ursprüngen Nomaden-Teppiche. Bereits in einer alten Biografie aus dem 15. Jahrhundert über den legendären tibetischen Guru Milarepa (1040-1123) wird erwähnt, dass der Guru auf einem Berg von Teppichen sitzt.

Die tibetischen Teppichknüpfer benutzen eine Knoten-Technik, die nirgendwo anders verwendet wird. Deshalb klingt es plausibel, dass das Wissen über die Teppiche nicht aus anderen Ländern wie Indien, Persien oder China importiert wurde, sondern sich nach und nach selbstständig entwickelte. Zuerst stand die Notwendigkeit für Textilien als Schutz vor den harten Bedingungen des Himalaja-Hochlands im Vordergrund. Zelte waren vermutlich die frühesten Formen von stabilen Textilien unter den tibetischen Nomaden.

Der Khaden war am Anfang ein einfacher Teppich, der von den Nomaden-Familien für den persönlichen Gebrauch gefertigt wurde. Diese Nomaden-Teppiche waren einfach im Design wie zum Beispiel das randlose Lotus-Design.

Die Nachfrage nach mehr anspruchsvolleren Designs kam aus den Klöstern und dem tibetischen Adel. Solche Teppiche wurden im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert in kleinen, spezialisierten Zentren für Teppichkunst in Gyantse, Shigatse und Lhasa gefertigt. Diese Manufakturen beschäftigten qualifizierte Arbeitskräfte und hatten eine Kultur der spezialisierten Arbeitsteilung und mit regulären Lehrlingsausbildungen entwickelt.

Materialien und Herstellung

Zwei Phönixe mit Medallion.Khaden werden aus Schafwolle gemacht. Die Farben wurden aus natürlichen Produkten wie Pflanzen und Mineralien gewonnen. Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts setzten mehrere Änderungen ein. Die Tibeter führten synthetische Farbstoffe und Baumwolle aus Indien ein. Die Baumwolle ersetzte die Wolle für Kette und Schuss. Sie ist stärker und widerstandsfähiger als Wolle. Bei den Farbstoffen sind heute die synthetisch Farben bei weitem dominierend. Aber Khaden in Naturfarben (pflanzlichen Farben) sind noch möglich. Doch das Farbspektrum ist heute sehr beschränkt.

Muster

Khaden haben typische Muster. Aber anders als bei tibetischen Thangkas gibt es für traditionelle Tibet Teppiche keine strikten ikonographischen Regeln. Die Designer und Knüpfer haben ein hohes Maß an kreativer Freiheit innerhalb des Spektrums eines traditionellen Teppichs. Das Teppichknüpfen war bei den Tibetern immer eine Volkskunst, während Thangka-Malerei mehr als eine religiöse Handlung angesehen wird.

Beliebte Vorlagen sind Tiere, Blumen, Medallions und viele buddhistische Symbole. Auch abstrakte geometrische Muster können traditionell sein. Die buddhistischen Symbole, die für Khaden benutzt werden, stehen ohne Ausnahme für Glück, langes Leben, Wohlstand und andere positive Aspekte des Lebens.

Khaden aus Nepal

Anspruchsvolles Muster.Nach der Besetzung Tibets durch die kommunistischen Truppen Chinas in den fünfziger Jahren und der Flucht des Dalai Lama und Zehntausender von Tibetern hat sich die Herstellung von Tibet Teppichen dramatisch verändert.

Viele der Tibeter siedelten sich in Nepal an und versuchten ihren Lebensunterhalt mit der Fertigung traditioneller Khaden, die sie an Touristen verkauften, zu bestreiten. Anfangs wurden diese Teppiche in der traditionellen Bett-Größe von circa 90 mal 180 cm und in traditionellen Farben und Designs geknüpft. Aber mit rapide steigenden Ausfuhren wurde die Teppich-Fertigung bald die wichtigste Export-Industrie von Nepal. Der ursprüngliche Khaden wurde rasch durch Teppiche verdrängt, deren Design und Größen sich nach westlichen Geschmack und Bedürfnissen richtete.

Deutschland war lange das wichtigste Einfuhrland für Teppiche aus Nepal. Und die Deutschen und andere Europäer hatten keine Nachfrage nach Khaden als Ersatz für Betten. Die wollten lieber große Boden-Teppiche, auf die sie ihre King-Size Betten in solider Eiche aufstellen konnten. Und da das Design bedeutungslos wird, wenn man den Teppich unter einem riesigen Bett oder großen Tisch ohnehin nicht mehr sieht, waren die tibetischen Khaden innerhalb kurzer Zeit fast verschwunden.

Glücklicherweise sind die traditionellen Khaden noch nicht vollständig ausgestorben. Man kann sie noch in den kleinen Läden auf dem Weg nach Jawalakhel oder in ein paar Geschäften von Thamel, dem touristischen Viertel, finden. Aber die Tibeter und Nepalesen, die noch die Fähigkeit besitzen Khaden zu schaffen werden immer älter und weniger. Der typische "Tibet" Teppich kann von ungelernten nepalesischen Arbeitern geknüpft werden. Obwohl alle Teppiche aus Nepal nach wie vor von Hand gefertigt werden, sind die modernen Designs schrecklich simpel, westlich und langweilig. Sie haben nichts mehr mit einem traditionellen Khaden zu tun.

Khaden von artelino

Khaden aus  NepalIch habe meine ersten Reisen nach Nepal in den späten siebziger Jahren unternommen. Seitdem hat mich die Faszination der Himalaja Kulturen und vor allem der tibetischen Kultur, Kunst und des Kunsthandwerks nicht mehr los gelassen. Im Jahr 2008 entschied ich mich zur Rückkehr nach Kathmandu. Ich traf mich mit einem alten Freund von mir, einem Nepali, Inhaber einer Teppichs Manufaktur seit drei Jahrzehnten. Ich beschloss ein Projekt aufzusetzen und den Online-Verkauf von traditionellen tibetischen Khaden mit meiner Firma artelino zu versuchen. artelino ist seit 2001 mit Online-Auktionen vor allem japanischer Grafiken aktiv. Die Teppiche werden nach alten tibetischen Mustern nur für artelino gefertigt.

Ich möchte betonen, dass die Arbeitsbedingungen strikt ethischer Natur und für Nepal - eines der ärmsten Länder der Welt - sogar beispielhaft sind. Mein Freund unterhält aus eigenem Antrieb und Geld eine private Grundschule und einen Kindergarten für die Kinder seiner Arbeiter.

Wir beschränken uns ganz auf die Khaden Größe von rund 90 von 180 cm in traditionellen Designs. Sie werden von uns weder andere Größen noch ein modernes Design erhalten.

Dieter Wanczura, April 2010

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 03. November 2010 um 00:59 Uhr  



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