Traditional Tibetan Rugs - artelino

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Traditionelle Teppiche Tibet - artelino

Traditioneller Tibet TeppichTibet Teppiche sind bis heute einzigartige Kunstwerke, die auf eine Jahrhunderte alte Tradition und Geschichte zurückblicken. Die Technik ihrer Herstellung in Handarbeit ist mit keiner anderen vergleichbar.

Sowohl die Verarbeitung aus hochwertigen Rohstoffen wie auch die Muster sind von hoher handwerklicher und künstlerischer Qualität. Seit der chinesischen Besetzung Tibets setzte sich die Tradition der Tibet Teppiche in der Herstellung der so-genannten Nepal Teppiche im Exil fort.

Lange Tradition des Tibet Teppichs

Schneelöwen TeppichEs ist kaum möglich, die Ursprünge dieses Kunsthandwerks in Tibet zu ermitteln. Die Herstellung und Verarbeitung von Wolle kann jedoch bis etwa ins vierte vorchristliche Jahrhundert zurückverfolgt werden.

Beachtet man die bis heute vielfältige Verwendung der Teppiche in Tibet, so erkennt man darin immer noch Deckung von Bedürfnissen, die mit dem Nomadenleben in Verbindung stehen. Die Nomadenstämme Tibets zogen bis in hohe, damit kalte und steinige Bergregionen des Himalaja mit ihren Pferden. Sie benötigten daher Schlafteppiche, warme Decken, Satteldecken für die Pferde, Bodenbedeckung in ihren Zelten und für andere Zwecke.

Noch heute dienen die tibetischen Teppich vor allem als transportable Schlafunterlage, Sitzpolster, Satteldecken, aber in Anbetracht der hohen Qualität inzwischen auch als Wandschmuck vornehmer Häuser.

Die Nomaden lebten in relativ isolierten Regionen, wo die Menschen sich auf eigene Fähigkeiten und Erfindungsgabe verlassen mussten. So entstanden einzigartige Techniken, die in ihrer Qualität über Jahrhunderte der Entwicklung optimiert werden konnten. Die tibetische Technik des Teppichknüpfens und die so entstandenen Teppiche werden denn auch bis heute weltweit hoch geschätzt.

Einzigartige Knüpftechnik

Phönix und Blumenmuster. Im Unterschied zu anderen zentralasiatischen Knüpftechniken, arbeitet das tibetische Verfahren mit einem vertikalen Knüpfrahmen. Kette (Längsfäden) und Schuss (Querfäden), die das Fadengerüst eines Teppichs bilden, bestehen beim Tibet Teppich aus hochwertigem, mehrfädigem Baumwollgarn. Die charakteristische Schuss-Verdoppelung sorgt für höhere Dichte und damit Festigkeit der Unterlage.

Einzigartig in der Knüpftechnik ist vor allem aber der tibetische Knoten, der eine hohe Flordichte von 7 bis 10 Knoten pro Quadratzentimeter erlaubt und in der Regel eine Florstärke von etwa 1 bis 1,5 cm - was ein Gewicht von etwa 4-6 kg/qm bedeutet - vorsieht.

Mit anderen Knüpftechniken nicht vergleichbar, bedient sich die tibetische Technik eines Eisenstabs (Rute), um den das Garn durchgehend geschlungen wird. Erst wenn eine Reihe vollständig ist, werden die einzelnen Schlingen aufgeschnitten.

In der neueren Teppichproduktion werden bisweilen einzelne Schlingen nicht aufgeschnitten, um ihre andersartige Wirkung für besondere Farbeffekte zu nutzen. Der durchlaufende tibetische Doppelknoten verleiht dem Flor die ungewöhnliche Dichte und Elastizität. Kürzer geschnittene Fäden an den Farbkonturen verleihen der Floroberfläche eine plastische Wirkung.

Überlieferte Motive von Traditionellen Tibet Teppichen

Rand Designs DetailAbgesehen von wenigen frei gestalteten sowie durchlaufend gemusterten Tibet Teppichen, folgen die traditionellen Werke einem durchaus variierenden Schema der Einteilung des Feldes in unterschiedliche Zonen: Borte, Ecken, zentrales Bildfeld, Medallions. Die einzelnen Motive haben sich zwar eine bevorzugte Stelle gesucht, doch ist diese nicht unbedingt bindend.

So können etwa Tierdarstellungen sowohl als bildhafte Darstellung in einer "Szene" auftauchen, oder auch stilisiert den reinen Zierelementen beigefügt sein. Ikonographisch gesehen entstammen alle Elemente der Tibet Teppiche der Tradition Tibets.

Der Schlüssel für die Motive ist die buddhistische Religion. So finden sich unter den Zierelementen die acht buddhistischen Glücksembleme, die acht chinesischen Grund- sowie Symbole der Unsterblichkeit oder die vier Zeichen für Fähigkeiten im Wissen und vornehmen Benehmen sowie für Erfolg.

Auch die sechs Begleiter des langen Lebens finden sich darunter: alter Mann, Kranich, Kiefer, Fels, Wasserfall und Einhorn (später Hirsch). Daneben finden sich symbolträchtige Blumen und Früchte sowie diverse Naturelemente wie Wolken, Berg und See, Feuer, Koralle.

Neben diesen meistens stilisierten Elementen sowie abstrakten Mustern und Friesen finden sich aber auch Darstellungen ausgesprochen bildlicher, bisweilen szenischer Art meist von Tieren oder mythologischen Wesen. Sehr oft tauchen Darstellungen von Drachen, chinesischen Vögeln (Phönix) oder Schneelöwen auf. Manchmal sind der Kranich, Fledermäuse oder Bienen zu sehen.

Tibet Teppiche Heute

Phönix und BlumenmusternNach dem Einmarsch der Chinesen in Tibet 1959 kam die traditionelle Herstellung der Tibet Teppiche nahezu gänzlich zum Erliegen. Das Handwerk ist jedoch keinesfalls verloren.

Schon 1965 tauchten erneut Tibet Teppiche auf, doch waren sie nicht in Tibet entstanden. Exil-Tibeter hatten in Nepal die Produktion der Teppiche in traditioneller Technik wieder aufgenommen. Die Nepal Tibeter, wie sie im Handel genannt werden, waren aber fortan nicht mehr für den Eigengebrauch, sondern für den Export bestimmt.

In den letzten Jahren versucht man auch im chinesisch besetzten Tibet die Teppichtradition wieder in Gang zu bringen. Zentrum ist die Stadt Gyangtse. Das Volumen der Teppichknüpfung in Tibet ist im Vergleich zu Nepal aber verschwindend.

Mehr tibetische Teppiche

Traditioneller Tibet TeppichTraditioneller Tibet TeppichZwei Schneelöwen

Dieter Wanczura, 2008

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 01. November 2010 um 23:56 Uhr  



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