Traditional Tibetan Rugs - artelino

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Tibet Teppiche aus Nepal - artelino

Traditionelle Tibet Teppiche aus Nepal.Im Januar 2008 riefen der Eigentümer von artelino GmbH und ein langjähriger Freund von ihm ein Projekt in Kathmandu, Nepal, ins Leben, um traditionelle, hochqualitative tibetische Teppiche durch artelino anbieten zu können.

Fairer Handel mit Nepal Teppichen

Wir fühlen uns natürlich verpflichtet Ihnen ein ausgezeichnetes Produkt von höchster Qualität anzubieten. Doch auch ethisch vertretbare Arbeitsbedingungen der Teppichknüpfer liegen uns sehr am Herzen. So hoffen wir, dass es uns gelingen wird geschäftliche Aspekte und fairen Handel zu kombinieren.

Traditionelle Tibet Teppiche

Kardierung der Wolle von Hand.

Die Teppichherstellung hat eine lange Tradition in Tibet. Die Art wie die Teppiche hergestellt und auch benutzt wurden unterscheidet sich grundlegend von der jeder anderen Region der Welt, in der traditionell Teppiche produziert werden, wie z.B. der Iran, Afghanistan oder die Türkei.

Die Tibeter nutzen eine besondere Knüpftechnik, die sog. Senna Schleife, die von nirgendwo anders her bekannt ist.

So werden tibetische Teppiche benutzt

Auch die Nutzung der Teppiche ist anders. Die Tibeter nutzen die Teppiche nicht etwa zur Dekoration, wie wir Europäer oder die Amerikaner. Viel mehr dient der Teppich als Schlafstätte oder Sitzgelegenheit. Da viele Tibeter Nomaden waren und teils auch heute noch sind, war es natürlich äußerst zweckdienlich, das eigene Bett immer zusammengerollt und am Sattel befestigt bei sich zu haben. Dies ist auch der Grund warum circa 80% aller tibetischen Teppiche die typische Größe von circa 90 auf 170/180 cm (= circa 6 auf 3 Fuß) haben. Zumindest die, die vor 1959 hergestellt wurden, dem Jahr in dem die Chinesen Tibet besetzten und der Dalai Lama fliehen musste. Denn von da an ging die Anzahl der Nomaden immer mehr zurück.

Teppiche in den Klöstern

Schule der Teppich-Manufaktur.Ebenfalls wichtig waren die tibetischen Teppiche in den buddhistischen Klöstern, denn vor der Besetzung durch die Chinesen lebten geschätzte 20% der männlichen Bevölkerung als Mönch oder Priester dort. Die tibetischen Klöster waren außerdem wichtige wirtschaftliche und kulturelle Zentren.

In den Klöstern kann man auch die extrem langen Teppiche finden, die allen Mönchen zusammen als eine Sitzunterlage während der Gruppengebete oder der Zusammenkünfte dienen. Außer diesen langen Läufern gibt es dort auch die kleinen Sitzteppiche, die circa 90 auf 90 cm groß sind. Heutzutage nutzen die besser verdienenden Tibeter oder Nepali diese kleinen Teppiche als Sitzkissen in ihren Autos oder auf ihren Stühlen und Sofas daheim.

Schließlich werden die Teppiche in manchen Teilen von Tibet, vornehmlich allerdings im Osten, als Ummantelung der Säulen in den Versammlungs- und Eingangshallen genutzt. Diese Eigenart scheint ihre Wurzeln in China zu haben, denn auch die Muster dieser Teppiche sind oft von chinesischen Designs beeinflusst. Allerdings sind die Unterschiede in chinesischem und tibetischem Design von vornherein nicht besonders groß.

Teppiche als Satteldecken

Sattel Teppich - unterhalb des SattelsSattel Teppich - auf dem Sattel

Eine weitere tibetische Kuriosität ist die Verwendung von kleinen Teppichen als Satteldecke. Es wird ein Set aus zwei Teppichen verwendet, einer wird zwischen den Pferderücken und den Sattel gelegt, der andere dient auf dem Sattel dem Reiter als Sitzkissen. So ist das Reiten für Mensch und Tier angenehmer. Dies ist typisch für Tibeter, die sich nicht nur gut um ihre Pferde kümmern, sondern auch um ihre sonstigen Haus- und Nutztiere.

Die Teppiche, die als Satteldecke dienen haben oft eine rote Umrandung aus Filz oder festem Tuch, so wie der Teppich, der hier zu sehen ist. Oft ist auf der Unterseite auch ein Wollstoff angebracht, der vermutlich zusätzlich mit dicken Extraschichten unterfüttert ist.

Tür- und Fensterteppiche

Färben der Wolle.Ein weiterer außergewöhnlicher Gebrauch für Teppiche, ist sie vor die Türen und Fenster zu hängen. Dies geschieht vornehmlich, um sich vor dem rauen Klima zu schützen. Die hierfür verwendeten Teppiche haben ein spezielles Design, das Tür- und Fensterbilder zeigt.

Große Teppiche

Große Teppiche wie sie in westlichen Länder verbreitet sind, trifft man hier kaum an. Wenn, dann sind sie nur in den Häusern der Adligen oder der hohen Lamas zu finden. Alte Teppiche, die größer als 90 auf 180cm sind wurden sehr wahrscheinlich für den Export z.B. nach Indien hergestellt. Seit den 1930ern werden tibetische Teppiche auch für den Export produziert, doch nur in begrenzten Stückzahlen.

Tibetische Teppiche in Nepal

Tibet Teppich von Hand geknüpft.Durch die Flucht des Dalai Lamas und zehntausender Tibeter nach Nepal oder Indien fand auch die Kunst des tibetischen Teppichknüpfens eine neue Heimat. Denn oft war dies die einzige Möglichkeit für die Tibeter sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

In den 1960ern wurde Nepal touristisch erschlossen. Zunächst kamen nur die Bergsteiger, doch schon bald tauchten auch Hippies und andere Rucksacktouristen in Scharen auf. So erfuhr die Teppichknüpferei einen enormen Aufschwung. Der Export von Teppichen entwickelte sich zum wichtigsten Wirtschaftszweig für Nepal und lag nun so sogar noch vor dem Tourismus.

Tibeter und Nepali sind hart arbeitende und geschickte Leute, die es verstehen die westliche Nachfrage zu befriedigen. Doch so wurden sowohl Größe, als auch Farben und Muster der Teppiche stark dem westlichen Geschmack angepasst. Die Teppiche wurden größer, man beschränkte sich auf ein spärliches Randmuster und die leuchtenden Farben der alten tibetischen Teppiche wurden durch Pastelltöne ersetzt. In Deutschland entwickelte sich bald der größte Markt für tibetische Teppiche, die aus Nepal importiert wurden.

Deshalb verschwand Anfang der 1980er der traditionelle tibetische Teppich mit Rekordgeschwindigkeit.

Was nun folgte war eine enormer Anstieg von Produktion und Export, was die Teppiche jedoch zu einem gesichtslosen Massenprodukt verkommen ließ. Diese Massen an Quadratmetern hatten nicht mehr viel zu tun mit der einzigartigen tibetischen Handarbeit und der ursprünglich als Kunstform verstandenen traditionellen Teppichknüpferei.

Letztendlich setzte in den letzten zehn Jahren wieder eine Abnahme von Produktion und Export ein. Ursächlich dafür verantwortlich ist der steigende militärische Einfluss einer links orientierten Gruppe von Kommunisten, die eine neue Staatsordnung nach den Lehren von Mao Zedong in Nepal etablieren will. Die daraus resultierenden bürgerkriegsähnlichen Zustände mit circa 12.000 Toten, die meisten davon unter den nepalesischen Zivilisten, brachten auch den Tourismus fast zum Stillstand.

Doch bis heute existieren die nepalesisch-tibetischen Teppichmanufakturen. Aber aus meiner Sicht hat diese Branche die Wurzeln verloren und hat nicht mehr viel mit der tibetischen Teppichtradition zu tun. Doch das Material, die Werkzeuge und die handwerklichen Fähigkeiten sind noch immer vorhanden.

Das artelino Projekt

Konturen eines Tibet Teppichs mit modernem Design.Im Januar 2008 kehrte ich nach 25 Jahren nach Kathmandu zurück. Sehen Sie hierzu auch meinen kurzen Reisebericht mit dem Titel Zurück nach Kathmandu. Dort traf ich einen langjährigen Freund, der Eigentümer einer Teppichmanufaktur ist und seit Jahrzehnten mit Teppichen handelt. Wir entschlossen uns dazu ein Projekt ins Leben zu rufen, das die alten Teppichtraditionen wiederbelebt. In Auftrag gegeben von und ausschließlich für artelino.

Nur das Beste für artelino-Kunden

Mein Freund und ich besprachen die Details, z.B. welche Art von Wolle wir verwenden sollten, welche Knüpfdichte etc. Natürlich wollte ich nur das Beste für artelino. Deshalb machte ich beinahe einige dumme Fehler. Doch eins nach dem anderen. Es gibt da einige Dinge die es zu beachten gilt, wenn man mit traditionellen tibetischen Teppichen handeln will.

Die Wolle

Lehrer mit nepalesischen Kindern.Die beste Wolle kommt aus Tibet und Neuseeland, dies war also eine einfache Entscheidung. Da die Teppiche für artelino aus der besten Wolle gefertigt werden sollen nutzen wir also entweder tibetische oder neuseeländische Wolle oder einen Mix aus beiden.

Das Färben

Die Tibeter nutzen seit Beginn des 20. Jahrhunderts Anilinfarben. Die synthetisch hergestellten Farben ermöglichen buntere und intensivere Farben. Davor waren nur natürliche Farbstoffe bekannt, die man aus Pflanzen und Mineralien extrahierte. Doch mit diesen pflanzlichen Stoffen ist die Leuchtkraft und auch die Vielfalt der Farben beschränkt.

Heute werden mindestens 95% der tibetischen Teppiche mit Anilin gefärbt. Doch auch die natürlichen Farbstoffe sind noch verfügbar. Meiner Meinung nach sind weder die einen noch die anderen Farben besser oder schlechter. Sie sind nur unterschiedlich. Nach meiner persönlichen Erfahrung nach 30 Jahren Wohnen mit tibetischen Teppichen neigen auch beide nicht zum Ausbleichen.

Sammler von alten japanischen Drucken kennen den Unterschied zwischen natürlichen (bis circa 1860) und Anilinfarben nur zu gut. Alte Farbholzschnitte von 1800 sind oft komplett ausgeblichen, wohingegen solche aus der Meiji-Periode (1868-1912), die mit Anilinfarben hergestellt wurden keine Anzeichen von Verblassung zeigen. Doch dies lässt sich, wie ich oben bereits erwähnte, nach meiner Erfahrung nicht auf natürlich gefärbte Teppiche übertragen.

Muster

Das Spinnen.Die traditonellen Muster der tibetischen Teppiche sind voller Symbole, die sich meist auf den Buddhismus beziehen. Sie alle haben eine glückbringende Bedeutung, wie der Drachen, der Schneelöwe, die Lotus Blume, der Buddhistische Knoten oder der Phönix.

Nach und nach wird artelino Artikel veröffentlichen, die Ihnen die große Welt der Symbole und Gottheiten nahe bringen werden, da die Kunst und Handarbeit aus dem Himalaja großen Bezug darauf nimmt.

Handgeknüpft

Alle Teppiche aus Nepal sind handgeknüpft. Hier gibt es also keine Auswahlmöglichkeit. Doch es gibt drei unterschiedliche Knüpfdichten:

  • 60 Knoten pro Quadrat Inch
  • 80 Knoten pro Quadrat Inch
  • 100 Knoten pro Quadrat Inch

Normalerweise würde man wohl denken "Je mehr Knoten desto besser!" Doch das ist nicht so. Für die 100-Knoten-Technik muss ein dünnerer Faden verwendet werden. Deshalb erscheint der Teppich dünner und auch die Konturen können nicht so gut ausgeschnitten werden.

Es gibt nichts schöneres, als einen dicken tibetischen Teppich, mit ausgefeilten Mustern, die zum Schluss noch konturiert wurden. So wie ich das sehe erweckt die abschließende Konturierung einen Teppich erst zum Leben. Ich habe seit den 1970ern mit tibetischen Teppichen zu tun und habe die Robustheit und Schönheit dieser Teppiche, die selbst noch nach Jahren vorhanden ist, immer geschätzt.

Um es auf den Punkt zu bringen, wir haben uns für die 80-Knoten-Technik entschieden. Da hiermit die schönsten und langlebigsten Ergebnisse zu erwarten sind.

Zu guter Letzt musste die Entscheidung getroffen werden, ob wir hand- oder mechanisch gesponnene Wolle verwenden wollten. Die handgesponnene Wolle ist zwar billiger, doch ist sie auch wesentlich rauer. So würde das Endprodukt seine feine Oberflächenstruktur verlieren. Es würde sich nicht so weich und glatt anfühlen, wenn man leicht mit den Fingern darüber streicht. Deshalb haben wir uns für mechanisch gesponnene Wolle entschieden. Diese Entscheidung ist mir im Hinblick auf eine traditionelle Verarbeitung nicht leicht gefallen, doch als ich zwei Teppiche verglich, der eine handgesponnen, der andere mit der Maschine, war auch ich überzeugt.

Fairer Handel

KlassenzimmerMeine nepalesischer Freund bereiste jahrzehntelang westliche Länder, um an Messen teilzunehmen und um seine internationalen Kunden zu besuchen. Deutschland lernte er dabei am Besten kennen. Er erlebte, neben anderen Dingen, das deutsche Sozialwesen und die deutschen Arbeitsbedingungen.

Dies veranlasste ihn einen Kindergarten und später auch eine Schule für die Kinder der Arbeiter zu gründen. Diese existieren beide seit Jahrzehnten und sind für Nepal vorbildlich und gleichzeitig einzigartig. Momentan sind in der Teppichmanufaktur drei Lehrer beschäftigt. Die Kosten für Kindergarten und Schule müssen von den Erlösen des Teppichverkaufs getragen werden - eine Sache die nicht immer leicht ist. Denn große westliche Importfirmen kaufen nur für die niedrigsten Quadratmeterpreise und scheren sich nicht um Arbeitsbedingungen.

Die Aufträge, die artelino erteilt unterstützen diese lokalen Bemühungen, indem wir einen fairen Preis bezahlen. Denn schon wenige Dollar haben in Nepal einen großen Effekt.

Es versteht sich von selbst, dass in der Manufaktur meines Freundes keine Kinderarbeit zu finden ist.

Käufe traditioneller Tibet Teppiche

Schulklasse

Ich möchte Sie ermutigen einen oder mehrere dieser wunderbaren Teppiche zu erwerben. Nicht zu Wohltätigkeitszwecken, sondern zu Ihrem eigenen Vorteil. artelino bietet Ihnen ein ausgezeichnetes, hochwertiges Produkt, wie Sie es vermutlich nirgendwo anders finden.

Wenn man bedenkt, dass es circa drei Monate dauert um einen solchen Teppich fertig zu stellen, bekommen Sie ein kaum mehr zu überbietendes Preis-/Leistungsverhältnis. Falls Nepal jemals einen Aufschwung erlebt wie er momentan in China und Indien zu beobachten ist, dann werden solche Preise sowieso der Vergangenheit angehören. Und ehrlich gesagt würde ich den Nepali diesen Aufschwung von Herzen gönnen, denn momentan liegt es an dreizehnter Stelle auf der Liste der ärmsten Länder der Welt.

Teppich Galerie

Und hier sind etliche weitere herrliche Stücke in Größen von circa 90 mal 180 cm. Sie finden viele mehr in unserem Online Shop traditioneller Tibet Teppiche.

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Dieter Wanczura im Februar 2008, überarbeitet April 2010

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 03. November 2010 um 01:02 Uhr  



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