Traditional Tibetan Rugs - artelino

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Lebensrad - artelino

Lebensrad ThangkaTibetische Thangkas folgen ikonografischen Mustern. Eines dieser Themen wird 'Lebensrad' genannt. Dieses Grundmotiv zeigt ein riesiges Rad das von einem Furcht erregendem Ungeheuer gehalten wird.

Lebensrad - Thangka Motive

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Bhavacakra - Lebensrad

In Sanskrit wird dieses Bild auch 'Bhavacakra' genannt. Man kann es mit 'Lebensrad', 'Rad des Daseins', 'Rad der Wiedergeburt', 'Rad des Leidens' oder 'Rad der Transformation' übersetzen. Nach alten buddhistischen Schriften war es der historische Buddha Sakyamuni persönlich, der die Anweisungen gab wie ein 'Bhavacakra' in den Grundzügen auszusehen hat.

Lebensrad - eine visuelle Hilfe für eine religiöse Botschaft

Thangka mit Bhavacakra Das Lebensrad ist die visuelle Darstellung der Quintessenz des Buddhismus, nämlich dem Zyklus der Wiedergeburten und dem Karma, also die Überzeugung dass alle Ursachen und Wirkungen das Ergebnis der eigenen Handlungen in diesem Leben sind.

Buddhistische Thangkas sind Meditationsbilder. Aber sie hatten auch die Aufgabe eine religiöse Botschaft zu vermitteln. Es ist sicherlich noch nicht so lange her, dass einfache Tibeter nicht schreiben und lesen konnten. Das Motiv des Lebensrades sollte den Leuten den Zusammenhang zwischen ihren Taten im diesseitigen Leben und ihrem Schicksal nach dem irdischen Ableben anschaulich machen. Das Lebensrad zeigt eindringlich was einen erwartet - je nachdem ob man in diesem Leben ein guter oder ein schlechter Mensch war.

In der christlichen Religion findet man ähnliche Darstellungen, vor allem während des Mittelalters - Bilder oder Wandmalereien in Kirchen, die Himmel und Hölle veranschaulichen und dadurch versuchen die einfachen Menschen aus dem Volk für ein religiöses Anliegen zu "erziehen" und zu beeinflussen.

Die Lehren des Buddhismus drehen sich um das Leiden in der Welt und die eigene Verantwortung um die Zustände zu verbessern und letztendlich das Leiden zu überwinden indem man den Zyklus der Wiedergeburten durch die Transformation in das Nirwana durchbricht. Das Nirwana ist der Zustand der völligen Erleuchtung, der alles Leiden beendet.

Die Ursachen des Übels - Innerer Kreis

Die Ursachen des ÜbelsIn der Mitte findet man die Figuren eines Hahns, einer Schlange und eines Schweins. Diese stehen für die Lust, den Hass und die Begierde. Sie werden auch als die "drei Gifte" bezeichnet.

  • Hahn = Lust.
  • Schlange = Hass.
  • Schwein = Begierde.

Die drei Tiere halten sich gegenseitig an den Schwänzen. Damit soll das wechselseitige Zusammenwirken dieser drei Übel in einem teuflischen Kreislauf zum Ausdruck gebracht werden.

Der Helle und der Dunkle Pfad - Innerster Kreis

Das innere Rad ist in den weißen/hellen Pfad der Glückseligkeit auf der Linken und der dunklen Seite auf der Rechten, dem Pfad in Richtung Hölle, aufgeteilt. Die "schlechten" Menschen fallen nach unten (rechts) in Richtung einer schlechten Reinkarnation während die "Guten" nach oben zu einer besseren Wiedergeburt aufsteigen (links). Dieses Grundschema erinnert an den christlichen Glauben von Himmel und Hölle.

Die fünf/sechs Welten - Mittlerer Ring

Der Helle und der Dunkle Pfad.Die Hauptabschnitte innerhalb des Rades zeigen die verschiedenen Welten/Zustände/Formen der Reinkarnation und der Erleuchtung. Diejenigen im unteren Teil sind die schlechten Reinkarnationen wie beispielsweise die Hölle oder das Reich der Tiere. Im oberen Teil sind die besseren Formen. Aber auch diese guten Reinkarnationen sind nicht das was wir Paradies nennen würden. Das Paradies im buddhistischen Sinne ist das Nirwana", das Ende aller Wiedergeburten und das Ende des menschlichen Leidens.

Es gibt die folgenden Welten/Reiche:

  • Die Welt der Devas (Götter).
  • Die Welt der Asuras (Halbgötter, Titanen).
  • Die Welt der Menschen.
  • Die Welt der Tiere.
  • Die Welt der Pretas (hungrige Geister).
  • Die Welt der Hölle.

Es finden sich Thangkas mit 5 (Devas und Asuras zusammen gefasst) und mit 6 Welten (heute weit verbreitet).

Nach dem buddhistischem Glauben kann man aus jeder dieser Welten direkt ins Nirwana (dem ultimativen Paradies) aufsteigen. Mit anderen Worten, man muss sich also nicht zwangsläufig von einer Welt zur nächsten "hoch arbeiten".

Die zwölf zusammenhängenden Ursachen und ihre Wirkungen - Äußerer Ring

Die fünf/sechs Welten.

Der äußere Rand des Rades ist in 12 Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt zeigt scheinbar eine Szene aus dem täglichen Leben in Tibet. Jede der Szenen steht für eine der 12 Kausalursachen und Wirkungen.

  1. Unwissenheit. Dargestellt von einer blinden alten Frau.
  2. Bewusstes Handeln. Dargestellt von einem Töpfer bei der Arbeit.
  3. Bewusstsein. Dargestellt von einem Früchte essenden Affen auf einem Baum.
  4. Name und Form. Dargestellt von einem Boot mit einem Ruderer.
  5. Die sechs Sinnesorgane (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten und Denken). Dargestellt durch ein Haus mit 5 Fenstern und einer Tür (für das Denken).
  6. Berührung. Dargestellt durch ein Liebespaar.
  7. Empfindung. Dargestellt durch einem Mann mit einem Pfeil im Auge.
  8. Begierde, Sinnlichkeit, Durst. Dargestellt von einem Mann der trinkt.
  9. Festhalten. Dargestellt durch einen Mann der Früchte sammelt.
  10. Werden und Festhalten an der Existenz. Dargestellt durch eine schwangere Frau.
  11. Geburt. Dargestellt durch die Geburt eines Kindes.
  12. Alter und Tod. Dargestellt durch einen Leichnam, der auf einer Bahre zum tibetischen Begräbnis getragen wird.

Die Bilder, die die zwölf Ursachen bildhaft machen sind in der beschriebenen Form nicht zwingend vorgeschrieben. Auf manchen Thangkas sieht man andere Variationen.

Thangka Galerie - Lebensrad

Hier sind einige weitere Beispiele für Thangkas mit dem 'Lebensrad' Motiv.

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Lebensrad - Video

Ein unbekannter Nepalese (Thangka Maler?) erklärt das Wesentliche vor einer Lebensrad Thangka. Er spricht etwas zu schnell und der Ton ist nicht besonders gut. Kann sein, dass Sie es mehr als einmal ansehen müssen um alles zu verstehen. Sollten Sie machen. Die Erklärungen sind gut.

Soweit ich bei dieser Bildentfernung erkennen kann, handelt es sich um eine qualitativ gute Thangka. Der Stil der Thangka ist absolut typisch für frühes 21. Jahrhundert, also für eine neue Thangka. Woran Sie das erkennen können?

Ich verrate es Ihnen. Ist ganz leicht. Schauen Sie sich den breiten, dekorativen Rand und das schwarze Band - mit Sanskrit Schriftzeichen in Gold - im unteren Bereich der Thangka an. Thangkas vor dem Ende des 20. Jahrhunderts hatten vor allem diesen Rand nicht. Den finden Sie jetzt häufig nicht nur auf Thangkas mit dem Lebensrad, sondern auch auf Thangkas mit anderen Motiven.

Referenzen

Die deutsche Web Site Dharmapala Centre hat eine gute Erklärung über die Ikongrafie des Lebensrades.

Dieter Wanczura, Januar, 2010

Zuletzt aktualisiert am Samstag, den 06. November 2010 um 23:28 Uhr  



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