Traditional Tibetan Rugs - artelino

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Home Artikel Kunst und Kunsthandwerk Yab-Yum - artelino

Yab-Yum - artelino

Yab-Yum PositionYab-yum ist eine tibetische Wortkombination. Yab bedeutet 'ehrenvoller Vater' und 'yum' steht für 'ehrenvolle Mutter'. Yab-yum ist ganz einfach eine sexuelle Stellung, die man oft in der tibetischen und indischen Kunst findet, vor allem bei Metallfiguren und bei Thangka Malereien.

Yab-Yum in der tibetischen Kunst

Das Yab-yum Motiv tritt in zwei Variationen auf. Bei der ersten Stellung ist der männliche Teil eine zornvolle Gottheit. Sie steht, während seine Hände die weibliche Partnerin gegen seinen Schoss pressen. Oder falls seine Hände mit dem Halten dieser ganzen tibetischen Utensilien zu beschäftigt sind, dann hält sie sich an seinem Hals fest. In der Position steht die Partnerin zumeist noch mit einem Fuß auf dem Boden. Mit dem anderen Bein umschlingt sie die Hüfte des Partners.

Bei der zweiten Positionsvariante sitzt der männliche Part im Lotus Sitz und seine Partnerin sitzt auf seinem Schoss.

Keine der beiden Positionen schaut wirklich bequem aus und erfordert die Beweglichkeit eines indischen Yogi. Und auf den meisten Abbildungen sieht das Ganze noch unbequemer aus, da "yab" und "yum" komisches Zeugs in den Händen halten, all diese grausigen Symbole wie Dolche oder Totenschädel.

Sex im Buddhismus und Hinduismus

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Westliche Augen sind oft verwirrt und erstaunt wenn sie ziemlich eindeutige Darstellungen von Geschlechtsverkehr in allen Arten der "Verfeinerung" auf alten Tempeln oder anderen Kunstobjekten sehen. Die alten Tempel-Schnitzereien Nepals sind voll davon. Dies sind Zeugen, dass einst die indische und nepalesische Gesellschaft eine ziemlich offene und liberale Haltung gegenüber Sex hatte.

Das änderte sich mit der Ankunft der Briten in Indien. Die Prüderie des viktorianischen Zeitalters wurde zur neuen Norm. Sogar heute noch werden in indischen Filmen keine Kuss Szenen gezeigt.

In der alten tibetischen Gesellschaft war das Verhältnis der Geschlechter zueinander ziemlich entspannt. Fraternale Polyandrie war zumindest auf dem Lande der Standard. Damit wurde vermieden, dass ein landwirtschaftliches Erbe in kleine und nicht sinnvoll zu bewirtschaftende Größen aufgeteilt werden musste. Eine Frau heiratete oft zwei oder mehr Brüder. Dabei fiel der Frau auch die Initiative zum Geschlechtsverkehr zu.

Sex und Religion in der Himalaja Region

In der Kunst Tibets und der anderer Völker des Himalaja findet sich "yab-yum" oder anderer sexueller Bezug recht häufig. Ich finde es immer recht amüsant das "Geschreibsel" westlicher "Experten" mit all diesen gewundenen und kaum zu verstehenden "Erklärungen" zum religiösen Bezug zu lesen. Ich verstehe dieses pseudo-wissenschaftliche Geschwafel von "Dualität" und "sprachlichen Symbolen" bis heute nicht. Ich glaube vielmehr, dass die Themen und Abbildungen, die in der Kunst, religiös wie weltlich, gezeigt werden, das Denken und die Gewohnheiten der Gesellschaft wieder spiegeln, die diese Kunst geschaffen hat.

Dieter Wanczura, August 2010.

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 02. November 2010 um 17:05 Uhr  



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